Wasserstoff ist anders

Wasserstoff ist anders als Erdgas, Propan oder Benzin: Hochentzündlich, aber auch leicht flüchtig:

• Zur Entzündung reicht eine 10-mal geringere Zündenergie als bei Erdgas. Bereits kleinste elektrostatische Entladungen können Wasserstoff entzünden. In der Fachliteratur sind Fälle beschrieben, wo austretender Wasserstoff durch Schneefall entzündet wurde. 
• Wasserstoff brennt in einem großen Mischungsbereich mit Luft.
• Anderseits ist Wasserstoff 14-mal leichter als Luft, sodass sich austretender Wasserstoff im Freien sehr schnell verflüchtigt.

Wasserstoff ist sicher verwendbar, vorausgesetzt diese Besonderheiten sind bekannt und werden berücksichtigt. 

Messtechnik

IR-Sensoren werden häufig zur Erkennung explosiver Atmosphären eingesetzt. Sie können jedoch Wasserstoff nicht detektieren. Was ist der Grund? 

Infrarot Sensoren (IR) messen die Änderung der Intensität von Infrarot-Licht, das durch eine Gasprobe geschickt wird. Fast alle Brenngase wie z.B. Erdgas oder Propan bestehen aus Kohlenwasserstoffen. Die chemische Bindung C-H absorbiert Infrarot-Licht. Dabei wird das Licht teilweise "geschluckt". Diese Abschwächung ist messbar und ist ein Maß für die Konzentration des Gases. Wasserstoff hat jedoch keine C-H-Bindung. Daher kann Wasserstoff mit IR-Sensoren nicht gemessen werden. 

Zur Wasserstoff-Messung können CatEx-Sensoren (Wärmetönungssensor) verwendet werden. CatEx-Sensoren oxidieren an einem Katalysator brennbare Gase. Die dabei entstehende Wärme wird gemessen.